Umweltfaktoren und Lebensstilmodifikation bei PCOS
Lebensstilmodifikation mit niedrigkalorischen Diäten in Bezug auf Schwangerschaft und metabolische Parameter sind effektiv und nachgewiesen.
Umweltfaktoren umfassen Ernährung und Bewegung (körperliche Aktivität). Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des PCOS (siehe auch Krimzadeh, Javedani 2010)
Beim adipösen PCOS -Typ kann durch Reduktionskost, Ausdauertraining, Pharma und Chirurgie (bariatrische Eingriffe) eine Reduktion des Gewichts erreicht werden. Unbedingt sollte eine ärztliche Begleitung oder durch Gesundheitscoaches mit einschlägiger Ausbildung sichergestellt werden.
Lebensstilmodifikation – Erfolg beim Abnehmen braucht Vielfalt
Eine abwechslungsreiche Reduktionskost hat beim Abnehmen den besten Erfolg. Unterstützt wird der Prozess ebenfalls durch alternative Intervalle bei der Nahrungsaufnahme. Z.B. nur Essen, wenn auch Hunger verspürt wird, 5 Stunden Intervall, Skip von Mahlzeiten, letzte Mahlzeit 16 Uhr, intermittierendes Fasten). Abwechslung setzt neue Reize für Körper und Geist und hat motivierende Wirkung.
Taugliche Diäten und Diätformen
Nach vielen Modeerscheinungen in der Welt der Diäten haben sich mittlerweile einige durchgesetzt, die tauglicher für eine Lebensstiländerung sind. Die Mediterrane Küche ist hier als erstes zu nennen, dann aber auch die low carb – low fat Varianten. Abzulehnen sind einseitige Diäten. Auch das alte Modell des FDH – Friss die Hälfte erlebt eine Renaissance. Denn wenn von den richtigen Nahrungsmitteln alles auf dem Teller ist, dann darf es zum Abnehmen wirklich gern mal die Hälfte sein.
Neben den Intervallen sind die Nahrungsmittel an sich wichtig. Regional, saisonal, frisch oder qualitativ hochwertig Gefrorenes sind geeignete Quellen. Abgerundet wird die Essensvorbereitung durch schonende Zubereitung.
Lebensstilmodifikation – Verdauung beginnt mit der Idee
Wer jetzt sein Essen geniessen kann, der entschleunigt sein Leben beim Essen. Kaut ordentlich und nimmt sich Zeit. Verdauung beginnt mit der Idee und dann im Mund. Die Zunge ertastet den Geschmack, die Konsistenz, die Temperatur. Zähne zerkleinern die Nahrung, damit sie nach ihrem Weg durch die Speiseröhre im Magen leichter verarbeitet werden kann. Und so gut vorbereitet bleibt der Genuss über Stunden erhalten. Mit dem einsetzenden Sättigungsgefühl ist das Essen beendet – auch wenn es noch so gut schmeckt und auch noch etwas übrig ist.
5 kg = eine Kleidergrösse = sichtbarer Erfolg =Motivation
In der Wissenschaft wird als Faustformel eine Abnahme von 5 kg in Richtung BMI 25 schon als Senker für Risikofaktoren (Herz, Diabetes etc.) bestätigt. Die Auswirkungen auf den Zyklus bei Frauen mit PCOS machen sich – aus meiner Erfahrung – allerdings erst bei BMI unter 24 und nach einer längeren Zeit des Gewichthaltens bemerkbar. In meiner Fallstudie waren es über 12 Monate.
Dieser Aspekt ist wichtig für übergewichtige PCOS -Frauen mit Kinderwunsch. Bis zu zwei Jahre kann es nach Gewichtsreduktion dauern, bis sich Zyklusaktivitäten für einen Eisprung etabliert haben.
Medikamente zum Abnehmen – nicht ohne ärztlichen Rat
Keine gesunde Sache ist es, der Gewichtsreduktion medikamentös auf eigene Faust zu nähern. Medikamentöse Behandlung gehört in ärztliche Hände.