Bewusst machen: P (Poly) + Z (Zystisches) + O ( Ovarial) + S (Syndrom) = PCOS
PCOS macht sich bei Mädchen ab dem Zeitpunkt der Geschlechtsreife bemerkbar. Ernst zunehmende Anzeichen sind die Körperbehaarung nach männlichem Verteilungsmuster. Auch Akne, Übergewicht mit speziellem Körperfett-Verteilungsmuster, Haarausfall, fehlender oder seltener Eisprung, unregelmässige bis keine Zyklen sind Merkmale. Zudem geht die Erkrankung mit einer Ansammlung vieler Follikel im Eierstock einher. Der vaginale Ultraschall macht sie sichtbar. Dabei präsentieren sich die Follikel wie Perlen an einer Schnur.
PCOS und PCO – differenziert betrachten
PCOS muss differenziert zum PCO betrachtet werden, was zu Verwirrung führen kann. Denn grundsätzlich ist das Vorhandensein von Follikeln noch kein Krankheitszeichen. Erst in der Kombination mit weiteren Stoffwechselentgleisungen entsteht ein Syndrom. PCOS ist multifaktoriell und hat viele Gesichter.
PCOS ist nicht gleich PCOS – Verschiedene Phänotypen
Die Hälfte der betroffenen Frauen ist übergewichtig. Doch nicht jede übergewichtige Frau muss an PCOS erkranken. Verschiedene Phänotypen oder Ausprägungen zeigen sich in schlanken, normalgewichtigen, übergewichtigen Typen. Psychische Veränderungen können bei jeder Betroffenen auftreten. Dies stellt eine hohe Belastung für Mädchen und Frauen dar. Durch den verlangsamten Stoffwechsel und die schnelle Gewichtsentwicklung können als Folge Essstörungen entstehen. Besonders schlanke Typen wissen oft lange nicht, was in ihrem Körper falsch läuft und sind verunsichert, was ebenfalls auf die psychische Gesundheit wirkt.
Risikofaktoren – Begleiterkrankungen
Risikofaktoren, die bei bei allen Typen auftreten können, sind z.B. Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.Für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen gibt es Therapien, die bedarfsweise auf Betroffene mit PCOS mit angewendet werden. Eine davon ist der Lebensstil. Der Start für die Entwicklung der DEBEC Module: Diagnostik, Ernährung, Bewegung, Entspannung und Coaching. Zusammengeführt ergeben sie die seit 2018 registrierte und bewährte DEBEC-Methode®.
Lebensstiländerung braucht Disziplin
Lebensstiländerung erfordert viel Disziplin und Fachwissen. Und zusätzlich sind Vertrauen und Offenheit von allen Beteiligten nötig. PCOS-Frauen sind hier besonders gefordert. Denn alles, was sie machen braucht etwas länger. Somit wird der Faktor Geduld zum entscheidenden Faktor.
Frühe Diagnose wär hilfreich
Schön wäre es, wenn PCOS besser betreut und behandelt werden könnte. Derzeit wird PCOS viel zu spät diagnostiziert. PCOS-Frauen müssen bei Kinderwunsch erhebliche Anstrengungen und Belastungen auf sich nehmen, ein Baby zu bekommen. Und die technischen Möglichkeiten funktionieren nicht immer. Rückschläge sind schwer verkraftbar.
Behandlungskosten trägt die Betroffene
Behandlungskosten für einige Therapien, die sinnvoll sind und die Lebensqualität sowie die Produktivität der Frauen im Arbeitsleben steigern helfen, werden von den Betroffenen selbst getragen. Kosmetische Behandlungen (Haarentfernung) gehören dazu, wie auch die Anti-Babypille. Zudem gibt es Empfehlungen zu Nahrungsergänzung, homöopathischen Mitteln und pflanzlichen Produkten.
Forschung ja – aber immer noch zu wenig
Die Zahl der Forschungsarbeiten ist in den letzten Jahren gestiegen. Und die Ergebnisse sind mehr oder weniger hilfreich. Die Ursachenforschung müsste schneller sein. Gezielte Diagnostika-Entwicklung wird bereits vorangetrieben. 13% Betroffene weltweit sind ein grosser Markt. Trotzdem reicht das alles nicht aus. Studien und besonders Langzeitstudien fehlen.
Bewusstsein und Zusammenarbeit – ein Erfolgsduo
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der ÄrztInnen aus Gynäkologie, Endokrinologie, Dermatologie, Hausarztmedizin und Kinderärzten ist gefordert. Und ebenso ein nötiges Bewusstsein in der Gesellschaft für PCOS.
Um das zu ändern, anzustossen, bewusst zu machen, plant AIMED mit dem TeamDEBEC der Dr. Eckert-Krause und Partner OG eine Österreichtour.
PCOS – “bewusstmach”-Tour Österreich, 2019